Die Nacht der Nächte
- ist für Läufer bei den Lauftagen in Biel -
Was macht man eigentlich, wenn man bei den Lauftagen in Biel auf den Zieleinlauf des 100km-Laufes wartet? Entweder man vertreibt sich die Zeit z. B. mit Kaffee trinken oder man läuft selber. Also ehe ich die ganze Nacht einfach nur warte, laufe ich dieses Mal auch und weil das Training dieses Jahr bislang gut gelaufen ist, nehme ich mir vor, meinen ersten Marathon zu laufen. Mein erster Marathon sollte also eine Nachtveranstaltung mit Start um 22:15 Uhr werden. Vielleicht ein Vorteil, weil nachts in der Regel angenehmere Temperaturen als tagsüber Mitte Juni herrschen. Vielleicht aber auch ein Nachteil, weil ich nicht so genau weiß, ob ich nachts die Belastung eines Marathons aushalten kann.
Als wir gegen Mittag in Biel ankamen, waren es 28 Grad schwüle Hitze, also für mich viel zu warm fürs Laufen. Auch kurz vor dem Start war immer noch nicht wirklich eine Abkühlung zu spüren. Um 22:15 Uhr ging es auf die Strecke. Zunächst zwei Runden durch die Stadt, leicht zu laufen, da es auch noch einigermaßen hell mit guter Sicht war. Denn das wurde, als es raus aus der Stadt in den Wald bzw. auf Wirtschaftswege ging, für mich zu einem kleinen Problem. Ich bin einfach anders gelaufen, weil ich das Gefühl hatte, nicht genug sehen zu können.
In Biel laufen alle Distanzen zu Beginn die gleiche Strecke, so dass die Marathonis am Ziel des Halbmarathons vorbeikommen. Ich habe kurz überlegt einfach abzubiegen, aber nein, dass hier sollte ja schließlich mein erster Marathon werden. Also tapfer weiter und auf der Strecke noch einige Militärstaffetten überholt, die bei den 100 km-Lauf marschiert sind und irgendwann kam dann Kilometer 41,5. Es war aber weder ein Dorf noch das Ziel in Sicht. Doch kurz vor Schluss doch noch eine Abbiegung verpasst? Nein, dass konnte nicht sein, also weiter und um eine Kurve, die vorher nicht zu sehen war und dann kam endlich das langersehnte Ziel in Sicht. Ich hatte es geschafft: meinen ersten Marathon gefinisht. Für die nächste Zeit heißt es also weiter fleißig trainieren und vielleicht habe ich das nächste Mal mit den Randbedingungen etwas mehr Glück und es passt einfach besser!
Iris Beer
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